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Universität zu Köln

MAP-Lab Umbrüche im Kölner Bildungswesen: Quellen zur napoleonischen und preußischen Zeit (1801–1825)

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  • Herstellung der Kölner Universität, 1814

Herstellung der Kölner Universität, 1814

Entwurf zur provisorischen Herstellung der stadtkölnischen Universität samt Schreiben der Verwaltungskammer an Kreisdirektor von Märcken (Entwurf), Köln, April 1814.

In französischer Zeit wurden die Hoffnungen auf eine Kölner Universität trotz aller Bemühungen nicht erfüllt. Daher verwundert es nicht, dass die Verwaltungskammer schon bald nach dem Abzug der Franzosen den Wunsch nach der „provisorischen Herstellung der stadtkölnischen Universität“ wieder aufgriff. Die Argumente blieben dabei weitgehend gleich, und der Schulfonds, auf den zum Entsetzen der Kammer bereits benachbarte Städte zurückgreifen wollten, sollte die Finanzierung gewährleisten.

HAStK, Best. 155A (Gymnasial- und Stiftungsfonds Akten), A 355/4 (Reorganisation der Universität, 1814), S. 11–30.

Diese Quelle steht nur als Mikrofilm zur Verfügung.

Vollständige lesefreundliche Transkription (PDF)

S. 11

No 476

Cöln, den […] April 1814.

An

Herrn Kreisdirecktor von Märcken

hochwohlgeboren

Die gewiße nahe Aussicht nun bald durchaus

Ordnung und Ruhe im gantzen Lande[1] und Grundsätze

von Recht und Gerechtigkeit – das

schönste Resultat des Waffen-Glücks

der hohen Verbündeten – in allen

Zweigen der öffentlichen Verwaltung

herrschen zu sehen, läßt uns hoffen,

daß Ewer Hochwohlgebohrnen in

diesem Augenblicke einige Ideen

über die Wiederherstellung der

Köllnischen Universität willkommen

seyen willkommen seyn, und Sie

dieselben gerne der höheren Behörde

mittheilen werden.

Es war eine Zeit, wo die Köllnische

Universität, in Deutschland und

Franckreich berühmt, große Männer

in jedem Fache lieferte[?]; Sie unterlag

in späteren Zeiten dem gewöhnlichen

Schicksale aller menschlichen Anstalten;

Sie sanck nach und nach, und seit

der Herrschaft Franckreichs hörte sie

auf zu seyn. Aber, nicht was sie

war, nicht was sie hätte seyn können

und sollten, kömmt hier in Betrachtung,

sondern was sie wieder werden kann.

In älteren Zeiten floße [?] hier die

studierenden Jugend aus gantz West-

phalen, aus dem Bergischen Lande, aus

dem Kurrheinischen Kreise, aus dem

Lütticher Lande, aus Brabant selbst

 


[1] „im gantzen Lande“ nachträglich eingefügt.

S. 11

No 476

Cöln, den […] April 1814.

An

Herrn Kreisdirecktor von Märcken

hochwohlgeboren

Die gewiße nahe Aussicht nun bald durchaus

Ordnung und Ruhe im gantzen Lande[1] und Grundsätze

von Recht und Gerechtigkeit – das

schönste Resultat des Waffen-Glücks

der hohen Verbündeten – in allen

Zweigen der öffentlichen Verwaltung

herrschen zu sehen, läßt uns hoffen,

daß Ewer Hochwohlgebohrnen in

diesem Augenblicke einige Ideen

über die Wiederherstellung der

Köllnischen Universität willkommen

seyen willkommen seyn, und Sie

dieselben gerne der höheren Behörde

mittheilen werden.

Es war eine Zeit, wo die Köllnische

Universität, in Deutschland und

Franckreich berühmt, große Männer

in jedem Fache lieferte[?]; Sie unterlag

in späteren Zeiten dem gewöhnlichen

Schicksale aller menschlichen Anstalten;

Sie sanck nach und nach, und seit

der Herrschaft Franckreichs hörte sie

auf zu seyn. Aber, nicht was sie

war, nicht was sie hätte seyn können

und sollten, kömmt hier in Betrachtung,

sondern was sie wieder werden kann.

In älteren Zeiten floße [?] hier die

studierenden Jugend aus gantz West-

phalen, aus dem Bergischen Lande, aus

dem Kurrheinischen Kreise, aus dem

Lütticher Lande, aus Brabant selbst

 


[1] „im gantzen Lande“ nachträglich eingefügt.

S. 12

zusammen; es haftete ein gewißer

Nimbus auf der unserer alten

Universität, der wohl durch die

Zeit-Umstände zerstreuet aber nicht

zerstört seyn mag, und der mit der

Wieder-Auflebung der Anstalt auch

wohl wieder erscheinen würde. Die

Lage der Stadt selbst, die leichte Kommu-

nikazion[!] mit beyden Rhein-Ufern, ist

ein Lokalvortheil, der nur von der

Natur gegeben und nicht nachgeahmt

werden kann. Nimmt man dazu die [1] ächt deutschen Gesinnungen,

die wodurch die Einwohner Köllns

sich von allen Bewohnern des lincken

Rhein-Ufers von jeher rühmlich

auszeichneten, und dann

daß die Stadt groß genug ist

um die studierende Jugend in

gesellschaftlichen Kreisen zum gesitteten

Konversazionstone zu stimmen, und

schon dadurch dem isoliren der jungen

Leute, und dem daraus folgenden

in kleineren Städten immer herrschenden

unbändigen [2] Renomisten Tone, und dem Geiste

der rohen Selbst-Genügsamkeit vorgebeugt

ist; daß aber auch von der anderen

Seite der übertriebene Luxus, und

die gränzenlosen der Jugend eben so

nachtheiligen Zerstreuungen der

Residenzen und anderer größerer

Städte hier nicht statt finden, so

wird man leicht einsehen, daß vielleicht

in allen diesseitigen Departementen

nicht eine Stadt so gantz zu einem

für das dies und jenseitige Deutschland

gleich wichtigen Musensitze geeignet

seye.

An Mitteln zum Unterhalte einer

so allgemein nützlichen Anstalt kann’s

hier durchaus nicht fehlen. Abgesehen

 


[1] Hier bis „und dann“ nachträglich eingefügt.

[2] „unbändigen“ am Rand ergänzt.

S. 13

davon, daß in unserem Collegium

sich schon größtentheils alle Elemente

zur Bildung neuer der Fakultäten der

Künste und Wißenschaften, und

der Philosophie vorfinden, und unabhän-

gig von dem, was selbst unser

Schulfonds durch weise Ersparniße

dazu beytragen könnte, und

was die damit verbundenen Stiftun-

gen für Schüler, die sich den Fakultä-

ten widmen, leisten, fällt es ja

von selbst in die Augen, daß die

Gemeinde Kölln (die um eine

vollständige Akademie – noch lange

keine deutsche Universität – von

der französischen Regierung zu

erhalten, sich durch einen einstimmigen Gemeinde-

raths Beschluß erboten jährlich 15,000

Francken und mehr noch, wenn’s Noth

thäte, und die Umstände es litten,

dazu beyzutragen, die überdies

von der französischen Regierung

höchst wiederrechtlich gezwungen

ward, jährlich 19,000 Francken zum Unter-

halte eines Lyzäum in Bonn

beyzutragen, weit williger alles,

was in ihren Kräften steht, aufbieten

werde, um ihre Universität, Köllns

uralte Zierde wieder aufleben zu

sehen; daß ferner der gantze Bezirck,

und das gantze Departement sich

gerne ein [Opfer] werden gefallen

laßen für eine Anstalt, die dem

gantzen Lande Ruhm und Nutzen

verspricht.

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Erstellt am: 30. Juni 2020, zuletzt geändert am:  7. April 2021

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