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Universität zu Köln

MAP-Lab Umbrüche im Kölner Bildungswesen: Quellen zur napoleonischen und preußischen Zeit (1801–1825)

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    • Eingabe Thiriarts an den Oberpräsidenten, 1823
    • Untersuchungsbericht, 1823
    • Bericht über die Revisionskommission, 1823
    • Instruktion der Rechtsanwälte, 1823
    • Beschwerde über Thiriarts Druckschrift, 1823
    • Urteil des Appellationsgerichts, 1823
    • Schlussbericht, 1825
  • Eingabe Thiriarts an den Oberpräsidenten, 1823

Eingabe Thiriarts an den Oberpräsidenten, 1823

Schreiben Thiriart an Oberpräsident Graf von Ingersleben, Köln, 4. April 1823.

Bis zum Ende des Jahres 1814 war Thiriart Verwalter des Schul- und Stiftungsfonds. Nach seinem Ausscheiden wurde die gesamte Zeit seiner Tätigkeit einer eingehenden Revision unterzogen, die auch im Jahr 1823 noch nicht abgeschlossen war. Das langwierige Verfahren mündete in einer Klage vor dem Königlichen Landgericht, um die Auszahlung des ihm seiner Meinung nach zustehenden Guthabens in Höhe von mehr als 80.000 Francs zu erwirken. In diesem Zusammenhang wendete er sich auch an den preußischen Oberpräsidenten Karl Heinrich Ludwig Freiherr von Ingersleben. Das Schreiben druckte er zudem in seinen „Actenstücke[n] zur Klage“ in veränderter Form ab. Die Passage, die angab, dass ihm weitere 5.000 Franken zurückgezahlt werden müssten, wurde dort jedoch nicht veröffentlicht. Das hier vorliegende Originalschreiben stellt daher die unbearbeitete Fassung dar.

LHAK, Best. 403 (Oberpräsidium der Rheinprovinz), Nr. 1016 (Revision der Amtsrechnungen der Schulverwaltung Köln. Untersuchung gegen den ehemaligen Prokurator Theodor Franz Thiriart, Bd. 1), S. 1–5.

Diese Quelle steht nur als Mikrofilm zur Verfügung.

Vollständige lesefreundliche Transkription (PDF)

S. 1

Num. 1208 Ober-Präsidium […]

Ewer Exellenz [1]

ersehen aus beigefügtem gedru[ckten]

Exemplar, daß meine Amts Rechnung

vom 8 Julii 1806 an bis zu meinem [Aus-]

tritt den 18. Novembris 1814, von der dazu ges[etzlich]

ernannten Revisions Commission fo[rmlich]

abgehört und am 30. Septembris 1822 durch [An-]

nerkennung meines Guthabens [von]

84,217 francs 64 centimes geschlossen

sind.

Die [2] Ackten wurden nachdem dem [Königlichen]

Consistorio ubermacht, um von diese[r]

Behörde die gehörige Zalungs-Anw[eisung]

auf den Schulfonds erlangen zu kö[nnen.]

Ich reichte auch an die nämliche Beh[örde]

einen nachträglichen Bericht ein, wo[rin]

ich in allen Hinsichten bewies, das

obgedachte Revisions Commission di[e letzte]

Instanz in dieser Sache sey.

Wenn Ewer Excellenz sich der Gr[ündlich-]

keit meiner Anspruche näher uberz[eugen]

wolten, so geruhen[] […] sie jenen [Ende]

Februar oder Anfangs März diesen Jahres in [kurzen]

Sätzen abgefasten Bericht, in Orig[inali]

sich vorlegen zu laßen.

Indessen blieb diese Eingabe unb[eant-]

wortet; eine zweite dringender [Vor-]

stellung, wo ich darauf antrug die Fr[age]

 

[1] Vermerke und Verfügungen am Rand:

Seiner Excellenz

des Herren Grafen

von Ingersleben

Staats Minister

und Ober-Präsident

Ober-Präsidium

präsentiert 5. April 1823

[…]; es sind

Acta einzufordern. […]

An das H[ohe?] Consistorium

hier.

Das H[ohe?] Consistorium wolle

mir die in der Rechnungs-

Angelegenheit des vormaligen

Prokurators bey der Stadt-

Cölnischen Schul-Verwaltung

Thiriart, verhandelten

Acten, zur Einsicht vor-

legen lassen.

Köln, den 6 April 1823

Ingersleben

mundirt und abgesch[ickt]

6./4. 23 […]

[2] Davor ein Anlagenstrich.

 


S. 1

Num. 1208 Ober-Präsidium […]

Ewer Exellenz [1]

ersehen aus beigefügtem gedru[ckten]

Exemplar, daß meine Amts Rechnung

vom 8 Julii 1806 an bis zu meinem [Aus-]

tritt den 18. Novembris 1814, von der dazu ges[etzlich]

ernannten Revisions Commission fo[rmlich]

abgehört und am 30. Septembris 1822 durch [An-]

nerkennung meines Guthabens [von]

84,217 francs 64 centimes geschlossen

sind.

Die [2] Ackten wurden nachdem dem [Königlichen]

Consistorio ubermacht, um von diese[r]

Behörde die gehörige Zalungs-Anw[eisung]

auf den Schulfonds erlangen zu kö[nnen.]

Ich reichte auch an die nämliche Beh[örde]

einen nachträglichen Bericht ein, wo[rin]

ich in allen Hinsichten bewies, das

obgedachte Revisions Commission di[e letzte]

Instanz in dieser Sache sey.

Wenn Ewer Excellenz sich der Gr[ündlich-]

keit meiner Anspruche näher uberz[eugen]

wolten, so geruhen[] […] sie jenen [Ende]

Februar oder Anfangs März diesen Jahres in [kurzen]

Sätzen abgefasten Bericht, in Orig[inali]

sich vorlegen zu laßen.

Indessen blieb diese Eingabe unb[eant-]

wortet; eine zweite dringender [Vor-]

stellung, wo ich darauf antrug die Fr[age]

 

[1] Vermerke und Verfügungen am Rand:

Seiner Excellenz

des Herren Grafen

von Ingersleben

Staats Minister

und Ober-Präsident

Ober-Präsidium

präsentiert 5. April 1823

[…]; es sind

Acta einzufordern. […]

An das H[ohe?] Consistorium

hier.

Das H[ohe?] Consistorium wolle

mir die in der Rechnungs-

Angelegenheit des vormaligen

Prokurators bey der Stadt-

Cölnischen Schul-Verwaltung

Thiriart, verhandelten

Acten, zur Einsicht vor-

legen lassen.

Köln, den 6 April 1823

Ingersleben

mundirt und abgesch[ickt]

6./4. 23 […]

[2] Davor ein Anlagenstrich.

 


S. 2

über die endliche Competenz der Revisions-

Commission entweder durch die Herren

Regierungs Justiciarien oder auf gericht-

lichem Weg entscheiden zu laßen, hatte

dasselbe Schicksal.

Ich wuste mir das auffallende Stillschweigen

des königlichen Consistorii in einer so wichtigen

Sache, von deren Erfolge die Existenz

eines treuen Unterthans des Königs,

eines, seit 8 Jahren, durch diese unselige

Geschichte niedergedrukten Familien

Vaters abhängt, nicht zu erklären, bis

ich endlich aus sicherer Quelle erfuhr:

Das Consistorium habe beschlossen, ohne

die geringste Berüksichtigung der mei-

nerseits angeführten Gründe die

Rechnungen einer nochmaligen, das heist

einer achten Revision zu unterwerfen.

Diesen Schritt hätte das königliche Consistorium

wenigstens nicht ohne mein Vorwissen,

ohne vorläufige Wiederlegung meiner

Gründe sich erlauben sollen, wenn es einige

Rüksicht auf[?] Billigkeit und Humanität

geschweige denn [auf] ausdrükliche gesetz-

liche Verfügungen genommen hätte.

Allein man geht so weit noch, seit 1817

eine Summe von funf hundert Franken,

die ich an das königliche Regierungs-H[aupt?]

cas[…] zu gut habe, ohnerachtet meinen

wiederholten Reklamationen zu

S. 3

vorenthalten, unter dem angeblichen […]

selbige zu den Kosten der Revision meiner

Rechnungen zu verwenden.

In welchem polizierten [?] Staat hat man

je gehört daß der Aussteller einer Rechnung

auch die Revisionskosten derselben [zu]

tragen habe? War nicht ein wahres […]

stürg[?] aller angenommenen Begrif[?]

Diese Aufstellung hat mir an den 2[…]

gekostet. Ich wäre sogar berechtigt

den grösten Theil dieser Ausgabe […]

zu lassen, da ich meine Rechnungen

1812 gelegt hatte und durchaus kein re[…]

Grund vorhanden war eine neue […]

stellung von Anfang meines Antritts

aufzulegen.

Wenn das königliche Consistorium sich berechtig[…]

glaubte, mich zur Zalung der Revision […]

anzuhalten, so konnte es mich im gericht[lichen]

Weg dazu belangen, aber keineswegs

mein Eigenthum verstriken [?].

Gestützt auf die allgemein anerkann[te]

Maxime, daß ich nach denjenigen Gese[tzen],

unter welchen ich verwaltete [?], abgeurthe[ilt]

werden muß, und das Verfahren mi[ss]

billigend wo nach man meine 8jährige

Leiden zu verlängern sucht, sehe ich m[ich]

genöthigt Ewer Excellenz um Gerechtig[keit]

anzuflehen gegen das jetzige Beneh[men]

des königlichen Consistorii in meiner Sache [zu]

protestiren und zur Beendigung ders[elben]

folgende Anträge ehrerbietigst v[or]

zu legen:

  • 1
  • 2
  • 3
Zurück

Erstellt am: 30. Juni 2020, zuletzt geändert am:  7. April 2021

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